as sind die Ursachen für Schwellungen und Nervenprobleme nach minimal-invasiven Krampfaderbehandlungen?
Dr. Salama: Schwellungen nach endovenöser Lasertherapie oder segmentaler Radiofrequenzablation können durch eine hitzebedingte Entzündung der Vene und des umliegenden Gewebes entstehen. Solche Schwellungen bilden sich nach einigen Wochen zurück und werden mit Kompression, Hochlagerung und nicht-steroidalen entzündungshemmenden Medikamenten behandelt. Auch Kühlpacks nach dem Duschen und eine 1%ige Hydrocortison- oder eine sanfte Hautcreme kommen zum Einsatz. Ein so genannter "frustrierter venöser Abfluss" ist ein Zustand, bei dem es zu einer vorübergehenden mechanischen Schwellung kommt, weil die Stammvenen durch den Eingriff absichtlich verschlossen worden sind. Sobald der Körper den Fluss in die umliegenden gesunden, oberflächlichen Venen umleitet, bildet sich diese Schwellung, wie erwähnt, nach einigen Wochen zurück.
Was kann man gegen die Entzündung eines venösen Blutgefäßes tun?
Dr. Salama: Die Phlebitis oder Thrombophlebitis ist an sich nicht gefährlich, weil das Gerinnsel in den oberflächlichen Venen liegt und "eingeschlossen" ist. Das heißt, es gibt keinen Fluss oberhalb oder unterhalb des Gerinnsels. Die oberflächliche Venenthrombose wird durch geronnenes Blut in der geschlossenen Stammvene oder in den Seitenästen von Krampfadern verursacht. Leistungsstarke Kompressionsstrümpfe für die Beine können dagegen besonders hilfreich sein. Tritt eine Venenentzündung in Verbindung mit nicht geronnenem Blut auf, wird dieses abgesaugt, um Schmerzen und Empfindlichkeit zu verringern und das Abklingen der Entzündung und Schwellung zu beschleunigen.
Kann eine Muskelpumpenschwäche zu Schwellungen führen?
Dr. Salama: Wenn die Wadenmuskelpumpe versagt, haben Patienten mit geschwächten Muskeln Schwierigkeiten, Flüssigkeit aus den Beinen zurück zum Herzen zu transportieren. Infolgedessen staut sich die Flüssigkeit in den Beinen zurück. Die Behandlung besteht in der Kräftigung der betroffenen Muskulatur durch Zehenhebeübungen, Pressen der Füße gegen den Widerstand eines Therabandes und Gehen.
Und bei einer tiefen Venenthrombose? Dr. Salama: Diese extrem seltene, aber dringende Komplikation erfordert Blutverdünner. Nach Venenablationseingriffen kann es zu einer Ausdehnung der oberflächlichen Stammvenen in das tiefe System kommen. Dies sieht zwar wie eine tiefe Venenthrombose aus, verhält sich aber wie eine superflizielle Venenthrombose, da sie sich schnell zurückbildet. Ein geschulter Ultraschall- und Gefäßspezialist kann zwischen diesen beiden Erkrankungen unterscheiden und die Behandlung entsprechend ausrichten.
Können Nerven gereizt werden?
Dr. Salama: Die thermische Venenablation kann einen Nerv im Oberschenkelbereich (Nervus saphenus) reizen oder verletzen, der dicht am Zusammenfluss der oberflächlichen Fußvenen am Unterschenkel anliegt. Wie eine Lampe, die aufgrund unzureichender elektrischer Isolierung ausfällt, kann der Nervus saphenus aufgrund einer hitzebedingten Schwächung der wachsartigen isolierenden Myelinschicht um den Nerv kribbeln oder taub werden. Die 6- bis 12-monatige Genesungszeit hängt davon ab, wie schwer die Verletzung ist; je größer die ursprüngliche Verletzung, desto langsamer und länger die Genesung. Je leichter die Verletzung ist, desto größer ist die Chance, dass sie vollständig abheilt. Achten Sie bei Kompressionsstrümpfen darauf, dass der obere Teil des Kniestrumpfes nicht zu eng ist.
In der Praxis für LBCL-Chirurgie und Venen im Kindermann Center betreuen wir unsere Patienten mit einem umfassenden, speziellen 28-Tage-Behandlungsplan. Wir begleiten sie in ihrem Heilungsprozess und sorgen dafür, dass eventuell auftretende Störungen in der postoperativen Phase durch einen hohen Ausbildungsstand unserer Mitarbeiter und ein hochmodernes technisches, medizinisches Inventar- und Behandlungsmodell sofort behoben werden. Wir kümmern uns um die kleinsten Details, wie z.B. um die Passgenauigkeit der Kompressionsstrümpfe und die Richtigkeit der Maße. Darüber hinaus raten wir jedem Patienten und jeder Patientin, sich nach 3, 6, 12 und 18 Monaten einer Nachuntersuchung zu unterziehen.