d.h. wichtig ist für die Patienten, dass einArzt gut mit ihm kommunizieren kann... Dr. Salama: Die Priorität in der erstenPhase hat die Beantwortung offenerFragen, wenn der Patient dem Arztseine Beschwerden schildert. Ebensowichtig ist es, den Patienten Perspektiven im Krankheitsverlauf aufzuzeigen. Ein Arzt soll beim Patienten Ge-fühle, Ideen und Sorgen zulassen und ihm die nötige Empathie zeigen. Das sind Schlüsselfaktoren für erfolgreiche Patientenkommunikation.
Wie schaut Patientenkommunikation in der LBCL Chirurgie & Venenpraxis aus?
Dr. Salama: Wir in der LBCL Chirurgie & Venenpraxis praktizieren einpatientenfokussiertes Betreuungsmodell. Die Vorgehensweise basiert auf drei Grundlagen. Erstens wird auf Interessen und Prioritäten der Patienten als wichtige Beiträge für eine einezielführende Behandlung eingegan-gen. Zweitens geht es uns um mehrVerständnis für die Emotionen desPatienten und um die Erläuterung psychologischer Zusammenhänge der Krankheit. Nicht zuletzt geht es um die Festlegung gemeinsamer Behandlungsziele im Einklang mit den Erwartungen der Patienten. Unser Modell ist auf Entscheidungen aufgebaut, die gemeinsam mit den Patienten besprochen werden. Grundlage für jedesBehandlungsmodell ist, dass wechselseitig Informationen mit Bedacht auf die medizinische Evidenz ausgetauscht werden.
"Der Arzt muss sich in die Perspektive des Patienten hinein versetzen und dessen Situation nach empfinden können!
Wie praktzieren Sie das Modell?
Dr. Salama: Bei uns haben der Patient und dessen Interessen stets Priorität. Schon bei der Erstordination bzw. Vorsprache haben bei uns Patienten die Gelegenheit, über ihre Probleme frei zu sprechen. Ich betone ohne Unterbrechung - denn das ist sehr wichtig, um die Vorgeschichte einer Krankheit zu vervollständigen.Da geht es ums aktive Zuhören. Ba-sis dafür sind eine stressfreie Atmosphäre und die Möglichkeit, ohneZeitdruck offene Fragen zu erörtern.Dadurch gelangt der Arzt an sehr wichtige diagnostische Werte und Informationen.Fragen, die der Arzt stellt, können sehr behilflich sein, um die Sorgen der Patienten zu erkennen. Das ist ein biomedizinischer Teil, der auch hilft, die Diagnose zu stellen.
Was braucht es noch?
Dr. Salama: Weitere Schlüsselfaktoren sind das Verständnis und die Anerkennung der Patientenperspektive.Ansichten der Patienten oder die Betrachtung ihrer Krankheit sind die primären Ziele der patientenfokussierten Betreuung. Meistens handelt es sich um eine Mischung aus Emotionen, Sorgen, Lebensqualität, Einflüsse sowie Erwartungen. Patienten Emotionen erkennen lassen, ist es wichtig, den Einfluss der Gefühle auf die Krankheit zu beurteilen. Schenkt man als Arzt den Emotionen keineAufmerksamkeit, verliert der Patient sein Vertrauen in die Behandlung.
Was ist für das patientenfokussierteBetreuungsmodell die Basis?
Dr. Salama: Die allerwichtigsteGrundlage ist, eine Entscheidung gemeinsam mit den Patienten zu treffen.
Es sind dem Patienten alsEntscheidungshilfe alle Behandlungsoptionen aufzuzeigen und Vor-teile und Nachteile zu erörtern. Umden Patienten nicht mit zu vielen Informationen zu überfordern, kann der behandelte Arzt Informationen auch einzeln weitergeben und mittels Fragen-informieren-fragen-Technik prüfen, ob der Patient so weit alles verstanden hat. Solche Gespräche können auch mit Illustrationen,Graphiken sowie digitalem oder gedrucktem Material unterstützt wer-den. Schließlich soll der Patient in seinem Behandlungsplan eine aktiveRolle spielen.