er medizinische Kompressionsstrumpf ist eine gängige, nicht-invasive Behandlungsoption für alle Venenerkrankungen. Fernreisende können von Strümpfen zur Vorbeugung von Ödemen profitieren, insbesondere in Kombination mit Mobilisierung.
Wann werden medizinische Kompressionsstrümpfe verwendet?
Dr. Salama: Vor allem bei venösen Symptomen wie Schwere- und Spannungsgefühlen oder zunehmenden Schmerzen. Aber auch bei Volumen- und Ödembildungen im Unterschenkel beim Stehen oder Sitzen im Laufe des Tages oder in warmer Umgebung sind sie allgemein häufig anzutreffen und stellen eine Indikation für die Behandlung dar.
Wie wirken Kompressionsstrümpfe?
Dr. Salama: Kompressionsstrümpfe
sind spezielle Strumpfwaren, die dazu beitragen, das Auftreten von Venenerkrankungen wie Ödemen, Venenentzündungen und Thrombosen zu verhindern bzw. deren Fortschreiten vorzubeugen. Sie werden an den Beinen getragen und komprimieren die Gliedmaßen, wodurch sich der Durchmesser der erweiterten Venen verringert und die Fließgeschwindigkeit des venösen Blutes sowie die Wirksamkeit der Venenklappen erhöht werden.
Die Kompressionstherapie trägt zur Senkung des Venendrucks bei, verhindert venöse Stauungen und Beeinträchtigungen der Venenwände und lindert schwere und schmerzende Beine. Trotzdem der Kompressionsstrumpf erfolgreich zur Behandlung eingesetzt wird, hat er leider einige Nebenwirkungen.
Was verändert sich durch das Tragen von Kompressionsstrümpfen?
Dr. Salama: Kompressionsstrümpfe üben einen leichten Druck auf die Beine aus, um das Blut in den Beinen nach oben zu transportieren. Dies hilft, Beinschwellungen und in geringerem Maße auch Blutgerinnseln vorzubeugen. Die Strümpfe spielen eine wichtige Rolle bei Venenerkrankungen, venösen Geschwüren und bei der Vorbeugung von thromboembolischen Erkrankungen des tiefen Venensystems in den Beinen. Die meisten Patientinnen und Patienten, die ins Spital eingeliefert werden, haben automatisch ein höheres Risiko, eine thromboembolische Erkrankung zu entwickeln, und sollten daher eine angemessene Prophylaxe erhalten. Unsachgemäß getragene Strümpfe können jedoch erhebliche Probleme verursachen. Nebenwirkungen von Kompressionsstrümpfen sind kein guter Sitz, Infektionen und Hautveränderungen wie Reizungen oder Allergien. Ungleichmäßig verteilter, übermäßiger Druck kann die Haut verletzen.
Welche Arten von Kompressionsstrümpfen gibt es eigentlich?
Dr. Salama: Es werden abgestufte Kompressionsstrümpfe, anti-embolische Strümpfe und nichtmedizinische Stützstrümpfe verwendet. Graduierte Kompressionsstrümpfe werden seit Jahren als mechanische Methode zur Prophylaxe der tiefen Venenthrombose eingesetzt und werden gegenüber anderen mechanischen und pharmakologischen Methoden bevorzugt.
Sie sind kostengünstig und einfach anzuwenden. Anti-Embolie-Strümpfe werden bei hohem Risiko einer tiefen Venenthrombose aufgrund von Immobilität und erhöhter prothrombotischer Aktivität eingesetzt.
Die Verbesserung von Hautveränderungen, samt Ekzemen, Verhärtungen und Lipodermatosklerose, die ihre Ursache in chronischer Veneninsuffizienz habenen, werden bei einer Kompressionstherapie in der klinischen Routinepraxis regelmäßig beobachtet.
Nichtmedizinische Stützstrümpfe werden für die Behandlung kleiner venöser Geschwüre verwendet. Bevorzugt werden elastische Binden, um Ödeme in stark geschwollenen Gliedmaßen zu reduzieren oder um ein venöses Geschwür zu heilen. Starre Binden können nicht von den Patienten selbst angelegt werden, sondern müssen von geschultem medizinischen Personal angelegt und auch unbedingt alle paar Tage gewechselt werden. Nach der Therapie phase kann elastisches Material, etwa Strümpfe oder Bandagen, verwendet werden, um das Ergebnis zu erhalten. Bandagen und auch Kompressionsstrümpfe können von Patientinnen und Patienten selbst angelegt werden und sind vor dem Schlafengehen auszuziehen.
Die richtige Technik des Anlegens einer Bandage oder eines Kompressionsstrumpfes sollte dem Patienten auf jeden Fall genau erklärt und auch von Zeit zu Zeit vom Arzt kontrolliert werden.