Sie setzen eine neue Lasertechnik bei der Behandlung vergrößerterHämorrhoiden ein?
Dr. Salama: Ja, ich bin sehr stolz, dass wir eine der ersten Ordinationen in der Steiermark sind, die seit kurzem diese neue Behandlungsform in unserer LBCL Chirurgie und Venenpraxis in Leibnitz anbietet. Wir erzielen mit unseren Hämorrhoidalbehandlungen sehr gute Ergebnisse bei unseren Patienten, die eine sehr kurze postoperative Zeit und den minimalem Ausfallschätzen. Wir erweitern unsere Technik mit dem Einsatz des Doppler-Ultraschalls. Dabei handelt es sich um eine sehr schmerzarme Prozedur. Der Doppler-Ultraschall zeigt ganz genau die Position der Hämorrhoidalgefäße, somit kann der Laserkatheter unterSicht des Pilotstrahls präzise eingesetzt werden. Der Doppler-Ultraschall zeigt auch den Puls der Hämorrhoidalgefäße, somit kann gleich nach der Behandlung sofort beurteilt werden, ob diese Gefäße auch wirklich verschlossen sind oder ob noch ein Puls in der Ar-terie mittels Doppler-Ultraschall identifiziert ist. In diesem Fall können wir in derselben Sitzung die Hämorrhoidalgefäße noch einmal behandeln.
Beinahe 39 Prozent der Erwachsenen haben im Laufe ihres Lebens mindestens einmal Beschwerden durchvergrößerte Hämorrhoiden. Nicht nur ältere Menschen sind davon betroffen, sondern auch viele jüngere.
Welche Vorteile bietet dieseBehandlungsmethode?
Dr. Salama: Dieses Behandlungsmodell hat den Vorteil, dass die Anatomie und die physiologische Funktion des Analkanals nicht verletzt werden, im Gegensatz zu anderen, offenen chirurgischen Behandlungen. BesondersKomplikationen, die bei der konventionellen chirurgischen Behandlung auftreten können oder das Risiko, dieSchließmuskel zu verletzen, werden minimiert. Der Eingriff ist in unserer LBCL Chirurgie und Venenpraxis komplett ambulant durchführbar, das heisst, es ist kein Krankenhausaufenthalt notwendig. Die Behandlungsprozedur ist einfach, wiederholbar und braucht nur eine minimale lokale Anästhesie (Betäubung).
Wird diese Methode auch bei Analfisteln angewendet?
Dr. Salama: Die Behandlungstechnik von Analfisteln und auch Steißbein-fisteln (Pilonidalfisteln) ist im Grunde anders. Hier ist die Pathologie der Fis-tel einfach ein infizierter Kanal oderunnatürlicher röhrenförmiger Gang, der sich häufig aufgrund einer Entzündung der Drüsen im Analkanal gebildet hat oder postoperativ bei der Analabszessspaltung oder ähnlichem, wobei das bei der Analfistel im Enddarmbereich sein kann oder im Steiss-bein (Steissbeinfistel). Hier profitiert die Operationstechnik hervorragend von der Einführung des Laserkatheters, weil der Eingriff sehr schonend für die Innenmuskulatur des Analbereiches ist. Die Schließfunktion dieser Muskulatur ist dabei niemals gefährdet. Das infizierte Gewebe wird in diesem Kanal in einem minimal-invasiven Verfahren mittels Laser ablatiert: Beim langsamen Zurückziehen verschließt sich der Gang Schritt fürSchritt. Diese minimal-invasive Behandlung kann unter Lokalanästhesie durchgeführt werden und der Patient muss nur mit einer geringen Ausfall-zeit rechnen.
Mit dieser neuen Behandlungsmethode erweitern wir das Spektrum unserer LBCL Chirurgie und Venenpraxis, indem wir die Proktologie auf eine rein ambulante und noch effektivere Behandlungsbasis stellen.
Trotz dieser guten Behandlungsmethoden möchte ich darauf hinweisen, dass man sich schon bei den ersten Anzeichen krankhafter Hämorrhoidenuntersuchen und behandeln lassen soll, da im fortgeschrittenen Stadium die Patienten oft sehr starke Schmerzen erleiden müssen.