ie überproportionale Vermehrung von Fettgewebe, medizinisch Lipödem genannt, ist eine häufige Erkrankung des Fettgewebes. Die auch als Adiposis dolorosa bezeichnete Krankheit betrifft weltweit schätzungsweise knapp 11 % aller erwachsenen Frauen. Deswegen wurde dafür neue Behandlungsmethoden entwickelt.
Ist das Lipödem schon länger von medizinischem Interesse?
Dr. Salama: Als die Krankheit 1940 von Dr. Edgar Allen und Dr. Edgar Hines, Jr. erstmals benannt wurde, gab es zunächst nur wenige Möglichkeiten, die relativ häufige Fettstoffwechselstörung zu erforschen, die oft mit einfacher Adipositas verwechselt wird. Die klinische Diagnose lautet Fettgewebe- oder Fettstoffwechselstörung. In den letzten Jahren hat das Interesse an Lipödemen und Fettstoffwechselstörungen stark zugenommen, was sich in einer Zunahme relevanter Studien widerspiegelt.
Wie kann man die Krankheit erkennen?
Dr. Salama: Eine typische Patientin ist eine Frau mit großen Hüften und unverhältnismäßig großen Bei- nen. Lipödeme treten auch in Ober- armen auf. Bezeichnend ist, dass Lipödemfett relativ wenig auf Er- nährung und Bewegung anspricht. Maßnahmen können in anderen Bereichen zu Gewichtsverlust füh- ren, doch Hüfte und Beine bleiben trotzdem unverhältnismäßig groß.
Welche Beschwerden treten auf?
Dr. Salama: Das Lipödem ist eine Störung, bei der spontane Fettabla- gerungen typischerweise säulenförmig in beiden Beinen, manchmal auch in beiden Armen auftreten. Es kann zu Fettmanschetten an Knöcheln oder zu Fülle in den Oberarmen und sogar am Unterarm kommen. Lipödeme betreffen häufig Frauen. Symptome werden normalerweise während oder nach einer Schwangerschaft, in den Wechseljahren oder durch gynäkologische Operationen ausgelöst. Schmerzen und Empfindlichkeit betroffener Bereiche sind typische Symptome. Ein gesundes Gewicht und physikalische _erapien sind für die Behandlung sehr wichtig! Eine Diät hilft kaum, um die Größe der betroffenen Extremitäten oder Schmerzen zu reduzieren. Verbesserungen bietet hingegen die Fettentfernung durch Fettabsaugung.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei Lipödem?
Dr. Salama: Konservative Behandlung im Frühstadium zur Unterstützung des Lymphflusses sind nützlich. Dies beinhaltet eine vollständige Entstauungstherapie wie Kompressionskleidung, manuelle Lymphdrainage, Bewegungstherapie, kombiniert mit Ernährungsempfehlungen und Hautpflege. Wegen häufiger psychosozialer Störungen, inklusive Depressionen, Angstzuständen und Essstörungen ist eine Beratung und Behandlung wichtig. Unter den chirurgischen Behandlungen ist die Fettabsaugung das am wenigsten invasive Mittel zur Entfernung schmerzhafter Fette. „Lymphatisch schonende“ Fettentfernungen schädigen weniger Lymphgewebe als herkömmliche Techniken.
Wir in der LBCL Chirurgie & Venenpraxis haben die sogenannte „Lipedema“ in unser Behandlungsspektrum aufgenommen. Damit verwenden wir ein äußerst individualisiertes Heilverfahren für konservative und chirurgische Behandlungen. Wir nutzen eine moderne, wasserstrahlassistierte Fettabsaugungsmaschine und einen nicht-traumatischen Katheter, eigens entwickelt wurden und so zu einer „lymphatisch schonenden“ Fettentfernung führen. Diese Technik ermöglicht den Eingriff unter ambulanten Bedingungen.
Die neue Maschine ermöglicht auch ein enorm breites Spektrum von medizinischen und ästhetischen Behandlungen, so etwa auch die normale ästhetische Fettabsaugung oder komplizierte Narbenbehandlungen. Mit der regenerativen Stammzellentherapie können medizinisch sowie ästhetisch unübertroffen lang anhaltende Ergebnisse erzielt werden.