ie entstehen Krampfadern?
Dr. Salama: Erweitern sich Venen aufgrund einer Gefäßschwäche, dann schließen sich die Venenklappen nicht mehr richtig. Die Folge ist ein Rückfluss des Blutes, das sich in den Venen staut. Der erhöhte Druck führt zu Krampfadern und weiteren Krankheiten.
Was ist die Schaumsklerotherapie?
Dr. Salama: Der erste Versuch einer Sklerotherapie, eines Verfahrens zur Verödung von Venen, wurde schon 1682 vom Schweizer Zollikofer unternommen; damals allerdings mittels Injektion einer Säure in die Vene. Heute werden krankhaft erweiterte Venen mit einem Schaum verschlossen. Die Schaumsklerotherapie, die sich als sichere und effektive Therapie bei Krampfadern etabliert hat, ist aktuell eine kostengünstige und minimal-invasive Behandlungsoption. Ein Verhältnis von einem Teil flüssigem Sklerosierungsmittel (Mittel zur Venenverödung) zu vier Teilen Luft wird als optimal für die Erzeugung eines dichten, haltbaren Schaums angesehen. Für die Schaumerzeugung wurden bisher Kohlendioxid, Sauerstoff und Raumluft verwendet. Der Einsatz von geschäumten Sklerosierungsmitteln für die Therapie von großen oder kleinen Krampfadern ist zwar nicht neu, doch er wurde in den vergangenen Jahrzehnten kontinuierlich verbessert.
Wann sollte die Schaumsklerosierung als Therapie angewendet werden?
Dr. Salama: Die gewählte Methode bei der Behandlung von Krampfadern wird stets eine individuelle Entscheidung sein, die der Arzt und sein Patient gemeinsam treffen sollten. Die Schaumsklerosierung gilt als Gold- standard bei der Behandlung von Besenreisern und netzförmigen Venen kleineren Durchmessers. Bei den größeren Hautvenen neutralisieren der große Durchmesser der Venen sowie die Proteine des Blutes die Wirkung der Sklerosierung des Schaums.
Die wichtigste Entwicklung bei der Anwendung der Schaumsklerotherapie ist der Duplex-Ultraschall (farbkodierte Dopplersonografie). Damit ist die Luft im Schaum dank Ultraschall sehr gut sichtbar, was eine präzise Anwendung ermöglicht.
Die Verschlussraten von Krampfadern durch eine Behandlung mit Schaumsklerotherapie variieren ein bis zwei Jahre später zwischen 53 % und 80 %. Was die Verschließung der Vene anbelangt, so zeigten sich bei der Anwendung der Sklerotherapie die besten Ergebnisse bei kleinkalibrigen Krampfadern unter einer Größe von 5 mm wie etwa bei Seitenästen.
Eine Studie aus dem Jahr 2018, in der 457 ultraschallgeführte Schaumsklerotherapien begonnen wurden, bestätigt, dass der Venendurchmesser ein vorhersagbarer Faktor für die mögliche Wiederöffnung der verschlossenen Vene bei der Behandlung mit ultraschallgeführter Schaumsklerotherapie ist.
Aus diesem Grund haben wir uns in der LBCL Chirurgie & Venenpraxis entschieden, die Schaumsklerotherapie als unterstützende Therapiemaßnahme in Kombination mit der endovenösen Lasertherapie einzusetzen. Die Schaumsklerotherapie hilft, die Seitenäste zu behandeln, sodass keine in ein Organ eingreifende Behandlung wie ein Aderlass notwendig ist. Wir protokollieren exakt die gesamte Behandlung mittels Schaumsklerotherapie. Eine innovative Mischung aus Kohlendioxid und Sauerstoff als medizinisches Gas sowie die Verwendung einer örtlichen Betäubung verstärken den Kontakt der erkrankten Venen mit dem Schaum und optimieren so den Effekt.