orum ging es in der Studie, und was haben sie herausgefunden?
Dr. Salama:Die Grundlage für die erste retrospektive Kohortenstudie, die sich mit dem Zusammenhang von Krampfadern und einer neu auftretenden schweren Depression befasst hat, waren Daten aus der Chang Gung Forschungsdatenbank. 10.640 Patienten und Patientinnen mit Krampfadern und 42.560 Kontrollpersonen ohne Krampfadern wurden in die Studie eingeschlossen und hinsichtlich einer neu aufgetretenen schweren Depression beobachtet. Krampfadern Patienten und Patientinnen hatten ein höheres Risiko, eine neue schwere Depression zu entwickeln als Kontrollpersonen ohne Krampfadern. Das Risiko war bei Menschen mit einer chronisch offenen Wunde (Venenulzera) 2,26-fach höher als bei jenen ohne. Bei Letzteren war das Risiko lediglich um das 1,39-Fache erhöht. Es wird empfohlen, dass medizinisches Personal sich der psychischen Gesundheit von Patienten und Patientinnen mit Krampfadern bewusst ist und psychosoziale Unterstützung bietet.
Warum ist es wichtig, den Zusammenhang zwischen Krampfadern und schweren Depressionen zu untersuchen?
Dr. Salama: Depressionen sind mit Symptomen wie Traurigkeit, Interessenverlust, Schuldgefühlen, Schlafstörungen und Konzentrationsproblemen verbunden. Sie kann chronisch oder wiederkehrend sein und die Fähigkeit der Betroffenen beeinträchtigen, ihren Alltag zu bewältigen. Eine andere Studie, bei der ein validierter krankheitsspezifischer Fragebogen zur Lebensqualität mit Krampfaderpatienten aus der gefäßchirurgischen Ambulanz des Charing Cross Hospital in London verwendet wurde, kam zu dem Schluss, dass Krampfadern die Lebensqualität beeinträchtigen, insbesondere wenn sie schwerer ausgeprägt sind. Dieses Ergebnis unterstreicht die Bedeutung eines ganzheitlicheren Ansatzes bei der Behandlung von Patienten mit Venenerkrankungen. Es sollten nicht nur die körperlichen Symptome behandelt werden, sondern auch die psychologischen Auswirkungen der Krankheit.