ie Unfähigkeit der Venen, das Blut aus dem Körper und
und den Extremitäten zurück zum Herzen zu transportieren, wird als venöse Insuffizienz bezeichnet. Wird die Behandlung der Veneninsuffizienz, die meist in den Beinen auftritt, hinausgezögert, wird der Zustand chronisch und die Symptome werden sichtbar. Wer an Venenschwäche leidet, klagt über geschwollene, müde oder schmerzende Beine.
Was versteht man eigentlich unter einer chronischen Veneninsuffizienz?
Dr. Salama: Von chronisch venöser Insuffizienz spricht man, wenn die Venenwände oder -klappen in den betroffenen Venen (meist in den Beinen) nicht mehr richtig funktionieren. In diesem Fall kann das Blut nur schwer von den Beinen zum Herzen zurückfließen. Infolgedessen staut sich das Blut in den betroffenen Venen zurück. Ein solcher Zustand wird als Stauung bezeichnet. Eine unbehandelte Veneninsuffizienz kann zu potenziell schwerwiegenden Komplikationen führen.
Gibt es Risikofaktoren?
Dr. Salama: Die häufigste Ursache der chronisch venösen Insuffizienz ist ein Blutgerinnsel in den tiefen Beinvenen, auch bekannt als tiefe Venenthrombose. Eine chronisch venöse Insuffizienz kann aber auch durch Beckentumore und Gefäßfehlbildungen verursacht werden. Zu den Risikofaktoren für die Entwicklung einer chronischen Veneninsuffizienz gehören in erster Linie eine tiefe Venenthrombose, Krampfadern, eine persönliche oder sogar familiäre Vorbelastung, Verletzungen, ein Alter über 50 Jahre, Übergewicht oder eine Schwangerschaft. Weitere Risikofaktoren sind zu häufiges Sitzen oder lange sitzende Tätigkeiten, Rauchen, zu häufiges Stehen oder das Nichtbewegen oder Ausruhen der Beine über längere Zeiträume.
Welche Symptome deuten auf eine chronische Veneninsuffizienz hin?
Dr. Salama: Im Anfangsstadium können die Symptome der chronischen Veneninsuffizienz sehr subtil sein. Manchmal werden unauffällige Warnzeichen wie juckende Beine oder eine Verdunkelung der Haut um die Knöchel als trockene Haut, Bräunungsstreifen oder andere Verfärbungen abgetan. Ein Gefäßspezialist sollte Sie untersuchen, wenn Sie eines oder alle der folgenden Symptome einer chronischen Veneninsuffizienz aufweisen: bräunliche oder sich verdunkelnde Haut an den Unterschenkeln, Wadenkrämpfe, Juckreiz, Unruhe, Schmerzen in den Beinen, Anschwellen der Unterschenkel oder Knöchel im Ruhezustand oder beim Gehen, Beingeschwüre, Spannungsgefühl in den Waden und neue Krampfadern.
Wann sollte man sich behandeln lassen?
Dr. Salama: Nach Angaben der Society of Vascular Medicine leiden schätzungsweise 40 % der Menschen in der EU an chronischer Veneninsuffizienz, aber nur 10 % lassen sich behandeln. Sie tritt häufiger bei Menschen auf, die 50 Jahre oder älter sind, und häufiger bei Frauen als bei Männern. Der beste Zeitpunkt für eine Behandlung der chronischen Veneninsuffizienz ist, wenn Sie die ersten Anzeichen einer chronischen Veneninsuffizienz bemerken. Wer Zweifel an den Symptomen hat, sollte auf Nummer sicher gehen und seine Venen von einem Facharzt untersuchen lassen. Die Erkrankung, die schwerwiegende Folgen haben kann, ist sehr gut behandelbar, und es lohnt sich, für das eigene Wohlbefinden entsprechende Therapien zu suchen.